„Liselott von der Pfalz“ im Doppelpack

Rheinpfalz vom 10.06.2000

ALTLEININGEN: Mutter und Tochter übernehmen Regieaufgaben

 

Eigentlich sollte das erste Stück, das vor 20 Jahren auf der Altleininger Burg aufgeführt wurde, ein einmaliges Experiment bleiben, nur fürs Jubiläum der Gemeinde Altleiningen. Doch der überwältigende Erfolg erzwang die Fortführung der Spiele.

Blutige Laien waren es damals, die auf der Bühne standen, verstärkt durch drei Freunde von der Mannheimer Freilichtbühne. Im zweiten Jahr bestand das Ensemble nur noch aus Einheimischen; sie legten sich mit Begeisterung und Engagement ins Zeug, die positive Publikumsresonanz steigerte sich weiter.

Von 1980 bis 1983 war Willy Rechner für die Regie verantwortlich; sein früher Tod war wie ein Keulenschlag. Die bange Frage: Geht’s jetzt überhaupt weiter? Die Gruppe wollte weiter machen. Für 1984 hatte der väterliche Freund das Stück (“Liebe macht erfinderisch“) bereits ausgesucht, das Bühnenbild konzipiert. Susanne und Gerlinde Rechner, Tochter und Ehefrau, übernahmen die Regie.

Im darauf folgenden Jahr wurde der Begründer der Burgspiele mit dem schon früher geschriebenen Stück “Narretei zu Leiningen“ posthum geehrt. Der Autor dieser Posse wurde zwar als Pedro Parellio angegeben, doch Eingeweihten wurde bald bekannt, dass der alte Theaterhase Rechner sich angewöhnt hatte, einige seiner Stücke unter diesem Pseudonym zu schreiben. Der Siegeszug der Spiele war nicht mehr aufzuhalten, die Begeisterung hielt an. 1986 stand “Liselott von der Pfalz“ auf dem Programm, eine sehr aufwendige Inszenierung, das bisher erfolgreichste Stück. Es wurde zwei Jahre hintereinander gespielt.

Carsten Gößling, 1. Vorsitzender der Burgspiele, wuchs in neue Rollen hinein und übernahm auch Regieaufgaben. Nach 1998 (“Die kluge Närrin“) sind er und Susanne Rechner auch dieses Jahr für die Inszenierung verantwortlich; außerdem hat er die Begleitmusik komponiert. (tpr)