Burgspiele Altleiningen – Ausstellung ‚Figuren, Farben, Träume‘ auf unserer Bühne

Quelle: Die Rheinpfalz, Unterhaardter Rundschau, 7. Juni 2001

Leichte Elfen und tollpatschige Handwerker
Norbert Kämmer zeigt Traumbilder in Altleininger Burg –
Gegensätzliches in dreidimensionale Form gebracht

 

Zur Zeit werden im Theater der Burgspiele Altleiningen Aquarelle und Montagen des Deidesheimer Grafikers Norbert Kämmer gezeigt.

Der sah dort im vergangenen Jahr, was die Amateure der Burgspiele aus Shakespeares „Sommernachtstraum“ gemacht haben und war so bezaubert, dass er auf seine Art weiter träumte.

Carsten Gößling von den Theaterleuten stellte bei der Ausstellungseröffnung Ensemble und Theater vor. Ohne öffentliche Mittel und Steuergelder wäre es im vergangenen Jahr möglich gewesen, sagte er, den Raum zu erneuern. Man plane, ihn öfter für kulturelle Veranstaltungen zu öffnen.

Dr. Ekkehard Rähmer, Freund des Grafikers, hatte die Einführung übernommen und vertiefte, was mit dem Theaterspiel geschehen war. Dass nämlich ein Traum weiter geträumt worden sei und daher „zauberhafte und traumhafte Figuren durch die Welt reisen und sich in wundersamer Weise ständig verändern“. Rähmer zitierte Gegensätze: die Elfen in ihrer Leichtigkeit, die tollpatschigen Handwerksburschen und die Menschen, die wesentlicher Teil dieser „Beziehungskisten“ seien.

Ein Blick in die Ausstellung zeigt, was gemeint ist: Kämmer faltet, knickt, rafft, zieht und klebt so lange, bis die dritte Dimension sichtbar wird. Mit dicken Passepartouts erreicht er, dass sie auch erhalten bleibt.
Puck – klein, grün, stachelhaarig – wuselt herum, fantastische Pflanzen und skurrile Wolken bilden Hintergründe, sind wesentlich fürs Ganze.

Kämmer träumt den „Elfentanz unter dem Sternenbogen“, baut den Traum- und den Mondpalast, die Traumblüte und Traumstadt. Der Titel der Ausstellung weckt die Neugierde: „Figuren, Farben, Träume, Inspirationen“ habe er aufs Papier gebracht. Zwei der Exponate wurden bereits während der Eröffnung verkauft.

Da auch in diesem Jahr der „Sommernachtstraum“ gespielt wird, lassen sich die Träume wunderbar mit dem Geschehen auf der Bühne vergleichen. Es ist zu erwarten, dass von Theaterabend zu Theaterabend weitere „rote Punkte“ auf Kämmers Bildern zeigen, dass nicht nur Puck und „die Seinen“ auf der Bühne verzaubern können. Das tut Kämmer auch – auf seine Art.

Der Künstler dankte seinen vielen Helfern und ganz besonders Friedrich Armbrust von „Work Art“, ohne dessen Können eine so geglückte Anordnung der Exponate nicht möglich gewesen wäre. Auch dankte er Boris Schulte-Römer und Maurizio Puopolo, deren Gitarrenspiel einen feinen Rahmen bot. Bis auf einen Blues, so Kämmer, habe er ihnen freie Hand gelassen. Ihre Musikauswahl begeisterte die Zuhörer. (ema)