„Ein Sommernachtstraum“ (William Shakespeare)

Quelle: Die Rheinpfalz, Unterhaardter Rundschau, 12. Juni 2001

Fein geschliffen und am Detail gearbeitet
Von unserer Mitarbeiterin Marren Felle

 

Der mutige Versuch der Altleininger Burgspiele, Shakespeares „Sommernachtstraum“ auch in diesem Jahr zu spielen, ist geglückt. Das zeigte die Premiere am Samstagabend ohne jeden Zweifel.

Feinschliff und jede Menge Detailarbeit brachten fantastische Ergebnisse. Das Spiel von Ines Herold als Hermia wirkte vertiefter und Carla Swierzy – zum ersten Mal bei den Burgspielen dabei – war eine überzeugende Helena. Burkhard Hildebrand gestaltete die Rolle des Demetrius wesentlich besser als im Vorjahr, war ein guter Gegenspieler zu Timo Hmielorz (Lysander), dessen Qualität schlicht beeindruckte.

Peter Steidel, neu in der Rolle des Egeus, war von beängstigender Sturheit, Kaltherzigkeit und Gesetzestreue.

In diesem Jahr gab Carsten Gößling dem Theseus und dem Elfenkönig Oberon fantastisches Leben, zeigte mit seinem „Diener“ Puck (Susanne Rechner) kumpelhaftes Ganoven-Niveau.

 

Rechner, von unglaublicher Gelenkigkeit in ihrem fabelhaften Spiel, bot auch einen hoch erhabenen Haushofmeister Philostrates.

 

Ebenfalls zwei Rollen verkörperte Heidrun Kirchner: als Elfenkönigin Titania und als Amazonenkönigin Hippolyta, wobei sie besonders in der eröffnenden Fechtszene mit Theseus bezauberte.

 

Natürlich waren auch die zweite oder gar dritte Generation der Burgspieler wieder begeisterte Elfen und Gnome. Franziska beendete ihren letzten Auftritt mit einem elegant in den Raum gepusteten Handkuss.

 

Erbsenblüte, Spinnweb, Motte und Senfsamen lebten auf …

 

 

… als ihre Königin ihr Herz für den Esel (Martin Steinmetz, verschmitzt und bereit zum Äußersten) entdeckte.

 

 

 

Die Handwerker – schon willig, aber der Wille allein bringt’s halt nicht immer – taten brav, was der Zimmermann Peter Squenz (Gernot Schubert), des logischen Denkens mächtig, ihnen auftrug. Am Ende des sommernächtlichen Traums vertrieb er den drei Hochzeitspaaren mit seinen „Meisters“ Niklas Zettel (Martin Steinmetz), Frank Flaut (Markus Jotter), Tom Schnauz (Robert Kirchner), Matz Schlucker (Heinrich Schumann) und Schnock (bei der Premiere von Thomas Herold geboten) die Zeit bis zum Schlafengehen mit herrlich blödem Spiel.

Am Ende der Premiere gab es eine Überraschung für Gerlinde Rechner, die nun schon 40 Jahre auf der Bühne steht. Carsten Gößling fand die rechten Worte und überreichte ihr einen wunderbaren Strauß.